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Einführung |
Wie kommt das an? |
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Die Gottesdienste dieser Ausgabe führen uns hinein in den Advent. Die Wochen des Advents verbinde ich immer mit schönen Traditionen und Ritualen. Angefangen beim Adventskranz über Plätzchenbacken bis hin zum Weihnachtsmarktbesuch – die Lichter und Gerüche und Bilder schaffen eine adventliche Stimmung, wie wir sie eben nur einmal im Jahr haben. Gleichzeitig empfinde ich aber auch immer eine gewisse Ambivalenz in dieser Zeit. Sie ist immer ein wenig stressig und vollgepackt mit Terminen. Und obwohl ich mir doch jedes Jahr vornehme, es dieses Mal in diesen Wochen etwas ruhiger und besinnlicher angehen zu lassen, mag es nie so recht gelingen. Es gibt einfach viele Dinge zu erledigen, zu besorgen, zu organisieren – die Zeit ist eben kurz.
Wenn wir auf den Advent und seine biblischen Lesungen schauen, dann zeigt sich auch dort eine Ambivalenz. Wir hören in diesen Wochen auch endzeitlich geprägte Texte aus der Bibel. Sie vermitteln eine düstere und drängende Stimmung. Und gleichzeitig spüren und hören wir aus den Lesungen, dass etwas Neues und Unerhörtes anbrechen wird, dass jemand kommen wird, der allem Leid und Unheil ein Ende bereiten wird. Beide Stimmungen – Endzeit und Hoffnung – durchziehen die gottesdienstlichen Feiern in diesen Wochen. Und auch wenn man sich vielleicht lieber nur der schönen adventlichen Seite von Lichterglanz und Plätzchenduft zuwenden möchte, gilt es diese Ambivalenz doch auszuhalten – und auch zu verkünden. Denn der Advent – übersetzt »die Ankunft« oder »das Ankommen« – ist genau das. Die Zeit, die uns – jedes Jahr wieder – vorbereiten will auf das Ankommen, die Ankunft unseres Herrn. Zum einen ist damit natürlich die Ankunft unseres Gottes in dieser Welt als Mensch in seinem Sohn Jesus Christus gemeint. Wir feiern sein Kommen in die Schöpfung und in die Menschheit. Und zum anderen bereiten wir uns auf das endgültige Ankommen des auferstanden und verherrlichten Christus am Ende aller Zeit und Geschichte vor, wenn er wiederkommen wird. Beide Aspekte wollen Platz haben in diesen Wochen und in den Gottesdiensten und sollen zu ihrem Recht kommen. Um die Facetten dieser Botschaft der Ankunft möglichst deutlich zu machen, empfiehlt es sich, an den Sonntagen alle biblischen Lesungen vorzutragen. Nicht immer wird jeder Aspekt gedeutet oder in der Ansprache ausgelegt werden können. Aber es breitet sich gewissermaßen ein großer Teppich der biblischen Botschaft aus. Auf diesem Teppich will unser Herr ankommen.
Aber kommt er auch an?
Meine Tochter – gerade im besten Teenageralter – würde genau diese Frage stellen. Ob etwas gut ankommt, ist in diesem Alter immens wichtig. Es ist wichtig, wie der andere reagiert, was er denkt oder vielleicht denken könnte. Wir alle wissen, dass die Wichtigkeit dessen, wie etwas ankommt, Gott sei Dank mit der Zunahme an Alter wieder abnimmt. Trotzdem ist das eine gute Frage: Wie kommt das an, was wir tun und sagen? Wie kann die Botschaft Jesu Christi gut ankommen bei den Menschen? Es ist letztlich auch eine Frage nach Außenwirkung und nach Resonanz, die im Gegenüber hervorgerufen wird. Im Grunde genommen beschäftigen wir uns in der Kirche (und nicht nur in der katholischen) seit einigen Jahren mit dieser Frage. Ja, wir müssen uns damit beschäftigen. Wie kommen wir an?
Die Zahl der Gottesdienstbesucherinnen und -besucher nimmt weiter ab – sei es auf ganz natürliche Weise aufgrund der Bevölkerungsentwicklung oder aufgrund der verschiedenen kirchlichen Skandale der letzten Jahre. Wie kommen wir trotzdem gut an? Denn trotz allem: Die Botschaft, die wir als Christinnen und Christen weitergeben dürfen, ist eine voller Hoffnung. Sie ist Licht in dunkler Zeit und Wegbegleiter auf schweren Pfaden. Dazu muss sie ankommen bei den Menschen – und das kann sie nur, wenn sie auch verkündet und verbreitet wird. Indem Sie Gottesdienste feiern, tun Sie genau das. Sie sorgen dafür, dass die Botschaft bei den Menschen ankommen kann. Dazu wünsche ich Ihnen viel adventliche Freude und Gottes reichen Segen.
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Sonja Kohr |
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